Heute - / das EXIL ein Ort der offenen Jugendarbeit von Migrant:innen

Der Erinnerungsort Eisenspalterei, in Eberswalde bekannt als EXIL, ist, so wie er heute existiert, das Ergebnis der Anstrengung vieler Menschen.

Alles hat mit einer Wolfgang Neuss (leider nicht er selbst) Performance angefangen … „Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen“.

Zuerst kommen wir vom Punkrock, der sich immer mit den Nazis in den vergangenen letzten Jahrzehnten auseinandergesetzt hat, insbesondere in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als in unserer Gegend sonst niemand irgendwas dagegen hatte.

Mit Unterstützung konnten wir uns in den letzten 25 Jahren der Geschichte vor Ort annähern, erst mit dem Zeigen einiger Wanderausstellungen über das KZ Ravensbrück, das Jugend-KZ Moringen oder Flucht und Vertreibung auf polnischer und deutscher Seite, dann mit einer eigenen Dauerausstellung auf der Basis von Berichten Überlebender. Dem folgte eine tätige Annäherung etwa durch die Beschäftigung mit der Puppe der Wanda Zatryb, die diese als Erinnerung an die Zeit des Konzentrationslagers angefertigt hatte, das Umhäkeln der Umrisse aller verschwundenen Gebäude des ehemaligen Außenlagers und eine performative Begehung.

Der bauliche Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude ging einher mit deren Nutzbarmachung für jugendsubkultureller Aktivitäten und für die Jugendarbeit zusammen mit außerschulischer Jugendbildung.

Aktuell nutzen libanesische / arabische / kurdische und ukrainische Kinder und Jugendliche mit ihren Begleiter:innen, die ebenfalls Zugewanderte sind, an mehreren Tagen in der Woche den Ort. Neben den allgemeinen Freizeitaktivitäten gibt es Theater-, Mal-, Näh-, Bastel- und Musikworkshops, und es wird viel gemeinsam gekocht und gegessen.