Geschichte markieren

Guerilla knitting – ein gestricktes Graffiti (2012)

 

Das Lager ist verschwunden, dabei war es einmal in den Alltag der Eberswalder/innen eingebunden.

Die Bebauung ist, bis auf die beiden denkmalgeschützten Baracken im nördlichen Teil, mittlerweile abgetragen. Ein großer Möbelmarkt sollte entstehen, wurde aber nie realisiert. Verschwunden sind auch eine angrenzende Bahnlinie und ein Bahnhof, der direkt gegenüber dem Eingang zum KZ lag.

Mit Hilfe von Plänen und Fotos haben wir Markierungspunkte gefunden. Markierungen wurden mittels guerilla knitting (gestricktes Graffiti) angebracht; mit Häckeln, Stricken und Nähen. Berichte der Überlebenden wurden an den Markierungen befestigt und erläuterten die Geschichte des Ortes. Es entstand eine Bilddokumentation, die Teil der Dauerausstellung wird.

 

Im Ausstellungsraum wurde ein großes Regal aufgestellt, in dem Wolle und Stoffe (Material) gesammelt wurden. Dieses Regal nimmt die Dokumentation des Projekts auf und ist auch der Platz, an dem eine Sammlung von Materialien (Dokumente, Zeugnisse der Erinnerungskultur seit 1945, Literatur) zur Ergänzung der Ausstellung stattfindet, und diese damit zugänglich macht.

Hier ein Bild, das Hanna Sjöberg von dem Hügel aufgenommen hat, in dem der Untergrund der abgebildeten Fläche zusammen geschoben wurde. Im Hintergrund sieht man die Eberswalder Straße. Hinter der Fotografierenden befinden sich die beiden erhaltenen Baracken des ehemaligen Außenlagers des KZ Ravensbrück (EXIL). Die gesamte Freifläche gehörte einst zum Lager und war mit Baracken bebaut.

Das Projekt “Geschichte markieren / Sichtbarmachung des ehemaligen Außenlagers des KZ Ravensbrück in Eberswalde im Zuge der Weiterentwicklung einer Ausstellung am authentischen Ort” wurde gefördert von der Koordinierungsstelle “Tolerantes Brandenburg” und durch die Stadt Eberswalde.

Es war Bestandteil des zweijährigen (2012/13) Projekts “Stärkung von Kompetenz für Arbeit am Erinnerungsort Eisenspalterei (ehemaliges Außenlager des KZ Ravensbrück)”.